Auszeit – Susanne in Sri Lanka

28.04.2017

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Hallo ihr Lieben, meine Zeit in Sri Lanka ist vorbei und ich bin wieder zurück in Deutschland und friere ;) In drei Wochen passiert natürlich so einiges, daher im Folgenden nur die Highlights aus drei Wochen Sri Lanka :)

Meine erste Nacht verbrachte ich in Negombo, einer kleinen Stadt an der Westküste Sri Lankas, die nahe am Flughafen gelegen ist. Der Temperaturunterschied zu Deutschland und die hohe Luftfeuchtigkeit haben mich am Anfang ziemlich erschlagen und ich brauchte eine Weile, um mich daran zu gewöhnen. Am nächsten Tag fuhr ich von Negombo in die Hauptstadt Colombo, von wo ich mich dann auf den Weg ins Landesinnere machte und den Zug nach Kandy nahm. In Kandy wollte ich die ersten Tage bei unserer Partneragentur verbringen. Die ca. 3-stündige Fahrt in dem über hundert Jahre noch aus der englischen Kolonialzeit stammende Zug versetzt einen wirklich in eine andere Zeit und war ziemlich abenteuerlich: Der Zug war unheimlich voll und stickig, aber die fantastische grüne, hügelige Landschaft, durch die wir fuhren, und das nette Gespräch mit meiner Sitznachbarin, einer pensionierten sri lankischen Lehrerin für Literatur, haben mich dafür mehr als entschädigt. In Kandy angekommen wurde ich dann von einem Tuk Tuk der Partneragentur erwartet, das mich in die Unterkunft brachte. Mein Zimmer ging direkt ins Grüne und auf den Fluss Mahaweli raus und ich fühlte mich sehr wohl dort.

Am Tag darauf, meinem ersten richtigen Tag in Kandy, habe ich mir dann erst einmal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten angeschaut und startete hierbei mit einem Besuch des botanischen Gartens. Dieser ist riesig (ca. 60 ha groß) und zählt zu den bedeutendsten Gärten in Asien. Danach fuhr ich ins Zentrum von Kandy hinein. Der Verkehr hier war der erste richtige Kulturschock für mich: Er ist ein einziges Gewirr von Autos, Rollern, Bussen und Tuk Tuks und jeder fährt und hupt wild herum wie er gerade lustig ist.

Im Laufe der Woche schaute ich mir einige Projekte unserer Partneragentur an, unter anderem besuchte ich das Kinderheim, eine Pre-school, ein Wohnheim des Mutter Teresa-Ordens für behinderte Menschen und die Elephant Experience bei Mawanella. Hier lernte ich die Elefantendame Mali kennen, die durch die Unterstützung der Freiwilligen für eine Weile ihrem harten Arbeitsalltag entkommen kann und zusammen mit ihrem Mahout eine entspannte Zeit im Projekt verbringt. Den Morgen verbringen die Freiwilligen des Projekts damit, Futter aus dem umliegenden Wald für Mali zusammenzusammeln. Am Nachmittag geht es dann an einen Fluss, wo Mali abgeschrubbt und gewaschen wird, um Parasiten auf ihrer Haut vorzubeugen. Einem Elefanten so nahe zu kommen ist wirklich ein besonderes Erlebnis!

An einem der Tage fuhr ich mit Nanga, einer der Koordinatorinnen unserer Partneragentur, nach Hill Country, das ist das Bergland um Kandy herum. Allein schon die ziemlich rasante Busfahrt durch die sattgrüne, bergige und wunderschöne Landschaft war faszinierend. In dem kleinen Örtchen Hanguranketha angekommen besuchten wir das Pre-school Projekt und zwei Tempel, bei deren Renovierung die Freiwilligen mithelfen. Die Tempel mit ihrer friedlichen Atmosphäre haben mich sehr beeindruckt und Nanga musste ziemlich lange darauf warten, bis ich mich von ihnen trennen konnte. Zwischen den Projektbesuchen konnte ich bei einer tollen ayurvedischen Ganzkörpermassage und einer Yogastunde entspannen.

Nach einer knappen Woche in Kandy brach ich nach Ella auf. Der kleine Ort liegt an der Südostseite des sri-lankischen Berglandes inmitten einer einzigartigen Natur. Die über 6-stündige Zugfahrt durch das Bergland mit spektakulären Aussichten auf die üppige Vegetation und ewig weite Teeplantagen war wirklich so beeindruckend, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Der Zug war zwar wieder total überfüllt, aber die einheimischen Fahrgäste waren super nett und rutschten auf ihren Plätzen zusammen, sodass sich auf einen Zweiersitz immer drei Fahrgäste quetschen konnten und nicht allzu viele Reisende stehen mussten. Ella ist ein kleiner, recht touristischer Ort, aber hat durch die ganzen Backpacker eine schöne und entspannte Atmosphäre. Und das Panorama dort ist wirklich fantastisch. Durch Ella Gap schaut man auf eine Ebene, die ca. 1.000 m tiefer liegt und bei klaren Wetterverhältnissen kann man sogar bis zur Küste blicken. Ella eignet sich super für Wanderungen. An zwei Tagen stand ich in aller Herrgottsfrühe auf und spazierte durch die Teeplantagen zum Mini Adam‘s Peak hoch von dem man einen fantastisch weiten Blick auf den Sonnenaufgang und Ella Rock hat.

Trotz all der Idylle und der wunderschönen Natur in Ella hielt es mich dort nicht allzu lange, da ich es nicht abwarten konnte, ans Meer zu kommen. Ich machte mich also auf den Weg vom Landesinneren an die Ostküste. Einige Busfahrten später kam ich in Arugam Bay, dem Surfermekka Sri Lankas, an. Hier verbrachte ich ein paar entspannte Tage mit Schwimmen und Yoga. Auch im Surfen haben ich mich einmal mehr oder weniger erfolgreich versucht. Das wohl schönste Erlebnis in Arugam Bay war eine Radtour ins Umland, auf der uns wilde Elefanten über den Weg liefen. Während meiner Zeit in Arugam Bay fand auch das buddhistische und hinduistische Neujahrsfest (14. April) statt, von dem ich aber nicht allzu viel mit bekam, da der Ort überwiegend von Muslimen bewohnt wird.

Nach einigen Tagen am Strand verließ ich den Osten und machte mich auf den Weg nach Tangalle, einem kleines Fischerdörfchen im Süden Sri Lankas. Mein Highlight hier war der Besuch des Turtle Conservation-Projekts und eine von einem Einheimischen geführte Tour am Rekawa Beach, wo wir einige Schildkröten sichteten und eine sogar beim Verbuddeln ihrer Eier beobachteten konnten. Die nächste Stadt auf meiner Reiseroute war Galle im Südwesten. Beeindruckend hier war die in der Kolonialzeit von den Niederländern errichtete Festung (die größte erhaltene europäische Festung in Südasien). Diese und auch die Altstadt Galles mit ihren vielen kleinen Gassen, Kunstgalerien und kleinen Läden in denen Kunsthandwerk, Klamotten, Schmuck etc. verkauft werden, zählen zum Weltkulturerbe.

Die letzte Stadt, die ich auf meiner Reise besucht habe, war Hikkaduwa, eine kleine Küstenstadt im Südwesten, in der ich in einem Guest House direkt am Strand meine vorletzte Nacht in Sri Lanka verbrachte.

Fazit meiner Reise: Sri Lanka ist ein wunderschönes, landschaftlich sehr vielfältiges Land in dem es von ewig langen Traumstränden über Dschungel bis zu den Bergen im Hochland alles gibt. Es gibt acht Weltkulturerbestätten (nur sehr wenige Orte auf der Welt haben eine so große Anzahl von Weltkulturerbestätten in dieser Dichte) und eine großen Artenvielfalt von Tieren, die von Elefanten, Leoparden und Pfauen bis hin zu Flamingos, Walen, Schildkröten und vielen anderen Tieren reicht. Außerdem sind die Menschen auf Sri Lanka unheimlich freundlich, hilfsbereit und immer interessiert an einem, sodass man sich in dem Land sehr willkommen fühlt und es mit einem wehmütigen Gefühl verlässt.

Wenn ihr Fragen zu Sri Lanka oder den Projekten dort habt, schreibt uns gern eine Mail!

Eure Susanne


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