Karibu Tanzania. An einem brütend heißen Samstag Mitte Juni war es endlich soweit – mein kleiner Flieger landete auf dem winzigen Flughafen in Arusha. Mit großer Neugier, vielen Erwartungen und meinem 'Auszeit'-Jutebeutel stürzte ich mich in mein Abenteuer Tanzania. Meine fünf Wochen Freiwilligenarbeit vergingen wie im Flug und zurückblickend bin ich noch immer überwältigt von der Vielzahl an Eindrücken und Erfahrungen, die ich in dieser kurzen Zeit gesammelt habe.
Wenn ich vor meiner ersten Reise nach Afrika über diesen Kontinent und die Afrikaner nachdachte, hatte ich stets gut gelaunte Kinder und immer singende Menschen im Kopf, aber auch Bilder von Kindern mit Hungerbäuchen und hervorstehenden Knochen. Singende Menschen und lächelnde Kinder habe ich auf jeden Fall gesehen, die verhungernden Kinder aber gab es zumindest in Arusha glücklicherweise nicht.
Bereits nach wenigen Tagen wurde mir klar, dass in Tanzania nie etwas nach Plan läuft und Spontaneität am Wichtigsten ist, um hier glücklich zu sein. So solltest Du immer mindestens ein bis zwei Stunden Wartezeit einplanen, wenn Du Pizza bestellst oder bei der Bank mit einer zuständigen Person reden möchtest. Die meisten Angestellten in Reisebüros und Cafés lassen Dich nur zu gern spüren, dass sie gerade viel lieber Zuhause wären, als sich auf der Arbeit mit Kunden herumzuquälen. Und von einem entspannten Stadtbummel kann man als Weißer leider nur träumen, da Dir wirklich jeder Händler am Liebsten seinen kompletten Laden andrehen möchte, natürlich für einen 'Freundschaftspreis'... Doch es sind genau diese Eigenschaften, die die Menschen in Tanzania so liebenswürdig machen und sobald Du Dich daran gewöhnt hast, dass das Einkaufen anstrengender sein kann als ein Marathonlauf, wirst Du es genießen. Bei meinem ersten Besuch eines Supermarktes zurück in Deutschland habe ich es auf jeden Fall vermisst, von Verkäufern umzingelt zu werden und um den Preis jeder einzelnen Tomate zu feilschen.
Natürlich war ich nicht zum Shoppen oder Feilschen nach Tanzania gekommen, sondern um in einem Waisenhaus mit Kindern zu spielen und dort bestmöglichst zu helfen. Nachdem ich mein Arbeitsvisum in der Tasche hatte, macht ich mich auf den Weg zu dem Waisenhaus, welches sich als Schule entpuppte, die auch von ein paar Waisenkindern besucht wird. Etwas enttäuscht und geschockt war ich schon, als mir gesagt wurde, dass ich eine Klasse von fünf bis siebenjährigen unterrichten sollte, hatte ich doch erwartet mit Kleinkindern zu toben und beim Kochen zu helfen. Doch nach kurzer Zeit stürzte ich mich mit Vorfreude in die Arbeit und bereitete den Unterricht für 'meine' sieben Kids vor. Leider hatte die Schule erst einmal zwei Wochen Ferien, sodass meine Aufgabe in dieser Zeit darin bestand, Arbeitsblätter und Basteleien vorzubereiten. In meinen letzten zwei Wochen gab ich dann mein Bestes, um den Kindern wenigstens ein bisschen Englisch und Mathe zu vermitteln. Da die vielen Buntstifte, Sticker und Scheren, die ich stets versuchte, in meiner Tasche zu verstecken, jedoch viel interessanter waren als das Alphabet und Addition, verbrachten wir die meiste Zeit mit Bastelarbeiten. Die Arbeit mit den Kindern war sehr anstrengend, hat mir aber viel Spaß gemacht und ich hätte mich gefreut, länger in dem Projekt arbeiten zu können.
Die Kinder freuen sich auch über kleinste Dinge und besonders in der Schule fehlt es an allem. Solltest Du also noch ein bisschen Platz in Deinem Koffer haben ( bei den meisten Airlines sind zwei Gepäckstücke mit insgesamt 40kg Gepäck erlaubt), kannst Du sie mit Buntstiften, alten Diddl-Blöcken oder Kinderkleidern füllen, denn genau diese Sachen sind in Tanzania etwas teurer und die meisten Kinder können sich nicht einmal Stifte leisten.
Neben einer tollen Erfahrung in Deinem Freiwilligen-Projekt kannst Du Dich auch auf spannende Wochenenden freuen. In Arusha selbst gibt es zwar nicht soviel zu sehen, doch die Umgebung bietet viele Möglichkeiten für Tages- oder Wochenendtrips. So bin ich an meinem ersten Tag in Arusha auf einem Pferd durch ein überraschend grünes Gelände geritten und kam Zebras, Gnus und Antilopen zum Greifen nah. Unvergesslich war auch ein Ausflug in die Stadt Moshi, wo die Hot Springs zu einem entspannten Nachmittag im badewannenwarmen Wasser locken und einer der größten Wasserfälle Afrikas mit gewaltiger Wucht ins Tal stürzt. Eine Safari sollte auf Deiner Tanzania-Reise ebenfalls nicht fehlen und wenn Du Zeit und Lust hast, solltest Du einen der zahlreichen Hügel um Arusha herum besteigen, denn diese bieten einen unglaublichen Ausblick auf die Gegend.
Wenn Du Dich entschieden hast, in Arusha als Volunteer zu arbeiten, solltest Du Dich auf ein unvergessliches und spannendes Erlebnis einstellen. Das Leben in Tanzania ist anders, anstrengend, abenteuerhaft, mal warm und oft recht kalt. Auch wenn es wie ein schlechter Witz klingt – pack eine Regenjacke und ein paar warme Pullis und Socken ein, denn besonders abends wird es sehr schnell kalt. Auch eine Taschenlampe sollte in Deinem Koffer nicht fehlen, da der Strom regelmäßig (täglich?!) für ein paar Stunden ausfällt und es um sieben Uhr abends bereits stockdunkel ist. Mach Dich vorher schlau, ob in Deinem Freiwilligen-Projekt Spenden wie Babykleider, Spielzeug oder Schulsachen benötigt werden und frag einfach mal in der Verwandtschaft herum, wer bereit ist, alte Sachen abzugeben. Neben all den Dingen ist eines jedoch am Wichtigsten: genieß Deine Zeit in Tanzania in vollen Zügen, sei tolerant und offen und versuche, immer mit einem Lächeln durch den Tag zu gehen, denn das öffnet Dir viele Türen.
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