„Und, denkst du noch an den Bericht?“ Aber natürlich, nur wie beginne ich das Ganze?
So wie jeder Schüler musste auch ich die sogenannten W-Fragen, meinem Deutschlehrer im Schlaf auswendig aufsagen können. Hier nun der Versuch ob diese einem wirklich dabei helfen, einen Bericht knackig und interessant zu gestalten. Entschuldigt mich jedoch, wenn trotz dessen nicht alles synchron getreu der Richtigkeit entspricht ..
Soweit so Gut, kommen wir nun endlich zum wesentlichen Teil dieser Angelegenheit! Ich wollte weg, schon immer! Wieso Afrika? Weil: wegen der dunkelhäutigen Kinder – hört sich oberflächlich an, war aber so .. Wieso Tansania? Ich plante mein Auslandsabenteuer nicht alleine- zwei Freundinnen sollten mich begleiten und der gemeinsame Wunsch die Traumstrände Sansibars mit eigenen Augen zu sehen, nahm uns die Entscheidung der Ländersuche ab.
Das Abitur war bestanden, der Sommer in Deutschland, zumindest Wettertechnisch gesehen, vorbei und alles weitere mehr oder weniger organisiert – die Reise konnte also beginnen. Ende August verabschiedeten wir drei uns weinend von unseren liebsten am Flughafen und machten uns auf ins Unbekannte. Nach einigen Flugänderungen, langem Warten und der Ungewissheit ob unsere Koffer denn auch am gleichen Flughafen wie wir ankommen, hatten wir es endlich geschafft. Mit einem herzlichen KARIBU wurden wir von Donald unserem Supervisor und später auch liebenswerten Freund in Empfang genommen und zu unserer Unterkunft gebracht – ein acht Personen Haus mit zwei Bädern, Küche, Wohnzimmer und Terrasse.
Der Kulturschock saß uns noch in den Knochen, als Donald allen Neulingen die Stadt und unsere jeweiligen Arbeits einsatzorte zeigte.
Schon in Deutschland entschied ich mich für mein Projekt - ich hatte keine Ahnung was mich erwartete und als Sam der Leiter des Centers mir die finale Frage stellte: „welche Klasse soll ich deine nennen?“, fiel mir quasi alles aus dem Gesicht. Da ich mit der Antwort nicht lange auf mich warten lassen wollte, entschied ich mich ausm Bauch heraus für die „Middle Class“. Da stand ich nun und hatte die Verantwortung für eine Klasse von ca 12- 15 Kindern im Alter von 5-8 Jahren und konnte kein Wort Kisuwaheli. Glücklicherweise stellte sich schnell heraus, dass die Kids trotz der jungen Jahre, das nötigste an Englischem Vokabular beherrschen – so konnten wir uns immerhin verständigen, wobei ich seitdem auch ein großer Fan der Pantomime bin. Die Anzahl der Freiwilligen in dem Projekt vervierfachte sich mit der Zeit von 3 zu 12, sodass wir nun den Luxus hatten mit mindestens zwei „Teachern“ – wie wir liebevoll genannt wurden, jeweils eine von den insgesamt 5 Klassen zu unterrichten.
Im Oktober wurden noch Geburtstage gefeiert und schon stand der November vor der Tür und somit auch der Abschied von meinen beiden Heimatgenossinnen. Bevor sich die beiden jedoch auf die Heimreise begeben konnten, mussten wir den Grund der Länderwahl noch in die Tat umsetzten. Mitte November ging es für uns als fünfer Mädels Truppe nach Sansibar– Traumhaftschön!!! Am Ende der 14 Tage Sommer, Sonne, Strand und Meer hieß es Kwa heri für die Mädels und Karibu tena Tanzania für meine Wenigkeit.
Die nicht enden wollenden Sommertemperaturen machten es mir unmöglich zu realisieren, dass Silvester kurz bevor stand, ganz zu schweigen von Weihnachten. Doch trotz der nicht aufkommenden Weihnachtsstimmung, hatten wir einen sehr schönen Heiligabend und auch ersten Weihnachtsfeiertag, an dem wir, wie fast jeden Donnerstag, im Via Via unser Tanzbein schwangen.. Silvester im T-shirt zusammen mit Leuten aus aller Welt, war ein sehr schöner, von den vielen der unvergesslichen Momente.
Neues Jahr neues Glück? Zumindest für die Kinder des Projekts sollte nach den Ferien ein großer Traum in Erfüllung. Mit zwei Dalla dallas machten wir uns gemeinsam auf den Weg in ein Spieleland. Ein Tag lang nur lachende, kreischende und wunschlos glückliche Kinder zu sehen, ist wohl ein Augenblick der „Teachern“ für immer in positiver Erinnerung bleiben wird!
Rückblickend kann ich sagen, dass die Zeit als „Teacher“ nicht immer ein Zuckerschlecken war, aber wie heißt es so schön: man wächst mit seinen Aufgaben und alleine ist man ja dann doch nie.
Mitte Februar, als ich voller entsetzten realisierte, dass mein Tage gezählt waren –ursprünglich sollte es für mich Ende Februar zurück nach Deutschland gehen - entschloss ich mich kurzer Hand meinen Aufenthalt in Arusha zu verlängern. Zunächst bis Ende April, letztendlich blieb ich bis Ende Mai..
Kurz bevor es für uns Anfang März hieß: Sachen zusammen packen- wir ziehen um, zeigte sich unser geliebtes Wohnzimmer noch einmal von seiner kreativen Seite und ließ sich mühelos zum Tattoo Studio umfunktionieren. Insgesamt fünf Mädels trauten sich und verschönerten ihre Körper mit ganz individuellen Symbolen.
Keine zwei Wochen später stand nun der Umzug in die Massai Safari Center Lodge an, Respekt an die Umzugshelfer – ein jeder kann sich vorstellen wie viele klamotten bei acht Mädels zusammen kommen, zudem waren wir ja auch nur das eine von den insgesamt zwei Häusern.
Während meiner ganzen Zeit in Tansania habe ich super viele tolle neue Freunde aus aller Welt kennen gelernt. Vor allem meine Zimmergenossinnen sind mir sehr ans Herz gewachsen – umso schwieriger ist es dann wenn es für den ein oder anderen an der Zeit ist auf Wiedersehen zu sagen – ganz trocken blieben die Taschentücher bei den Abschieden nie.
Bevor ich mich nun meinen eigenem Abschied nähere, hier noch eine kurze Auflistung einiger empfehlenswerter Erlebnisse: Besuch der Hot Springs, Besuch der Wasserfälle, Tagestrip nach Moshi, Besuch mehrerer einheimischer Familien (privat organisiert- ist wesentlich cooler als über eine Organisation), Kinder bei den ersten Schritten in einer neuen Schule begleiten, kennenlernen der einheimischen Jugend, Streetdance battle, Clubnächte (es gibt dort super schöne Locations und man lernt Menschen aus aller Welt kennen), Reitsafari, Massai Markt (der perfekte Ort um preisgünstige, wunderschöne Souvenirs zu kaufen), Mama Susi (maßgeschneiderte Anziehsachen für kleines Geld), Hochzeit eines einheimischen Pärchens, Sansibar, Busreise von Arusha nach Dar Es Salaam (ca 10 stündige Busreise durch Tansanias Natur), Dar Es Salaam und vieles mehr!
Nach neun Monaten allen liebgewonnen Menschen vor Ort auf Wiedersehen zu sagen, ist alles andere als leicht und hat mich viele Tränen gekostet. Rückblickend bin ich Dankbar für jeden einzelnen Menschen den ich dort kennen lernen durfte, für jeden Augenblick den ich mit den Kindern teilen durfte und über jede Erfahrung die ich dort erlebt habe.
Also an alle da draußen die Lust auf was neue haben, die Lust haben neue Kulturen, neue Menschen und eine komplett neue Lebensweise kennen zu lernen. Macht euch auf in die Welt. Ich denke es ist egal welches Land euch am meisten zusagt: Freunde trifft man an jedem Fleckchen dieser Erde. Und glaubt mir, wenn der erste Schritt erst einmal getan ist, läuft vieles wie von selbst.
Lasst mich euch nur noch eins mit auf den Weg geben: führt verdammt nochmal Tagebuch! Nichts ist schöner als Fotos nachher mit notierten Gedanken verknüpfen zu können. Ich habe leider, leider, leider keins geführt und ärgere mich jetzt mächtig (Gruß an Mama und Papa, ihr hattet mal wieder recht.)
SAFARI NJEMA!
Sofia
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