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Freiwilligenarbeit Südafrika - Cornelius

Aus Cornis Perspektive –

Was ein junger deutscher Freiwilliger über Südafrika denkt

(Originaltext: „Through Cornis’s Eyes. What a Young German Volunteer thinks of South Africa” by Gabi Falanga. Published in Eden Express, December 4, 2013. Übersetzung: Philipp Mühlbach)

Ein junger deutscher Freiwilliger hat in den letzten acht Monaten das Leben der Kinder, der Familien und der Mitarbeiter in Bethesda in George (Südafrika) verändert.

Cornelius Mühlbach (20) oder Corni, wie er liebevoll genannt wird, wurde zutiefst von seinen Erlebnissen im Land bewegt und nun, da die Zeit seines Abschiedes im April nächsten Jahres langsam näher rückt, nimmt er sich Zeit, um seine Erfahrungen zu reflektieren.

Corni hat die Schule im Sommer 2012 in Deutschland beendet und als Kellner sowie für seinen Vater gearbeitet, der ein Busunternehmen für Menschen mit Behinderung führt. Aber Corni wurde das Gefühl nicht los, dass etwas fehlte. „Ich hatte alles, aber dennoch wollte ich Veränderung. Ich wollte den Wert dessen, was ich habe, erkennen“, sagt er. Bei dem Versuch, herauszufinden, was er in seinem Leben tun wollte, stieß er auf die Website von „Auszeit-Weltweit“ und beschloss, für ein freiwilliges Jahr nach Südafrika zu gehen.

Erste Eindrücke

Corni war kaum aus dem Flughafengebäude in Kapstadt getreten, als er seine ersten Eindrücke von Südafrika gewann. „Ich fragte mich, was Fußgänger auf den Autobahnen zu suchen hatten. In Deutschland hätte man diese verhaftet. Das war der erste von zahlreichen Unterschieden.“

Müde von der Reise verbrachte er seine erste Nacht in einer Jugendherberge in Sea Point. „Die Herberge behandelte mich, als wäre ich Teil der Familie, nicht wie einen Gast“, sagt Corni. Das überraschte ihn. „In Deutschland ist alles, was man über Südafrika hört, nur Kriminalität, Kriminalität, Kriminalität.“

Foto: GF
Corni beim Spielen mit den Jungen, die zu „Wikkelwurms“ nach Bethesda kommen

Bethesda

„Ich habe in meinem Leben noch nie so starke Kinder gesehen. Es macht mich sehr stolz“, sagt Corni, der sich die ersten Monate in George ein Zimmer mit einem der Kinder geteilt hat.

Die Unterschiede zwischen dem Leben der Kinder und seiner eigenen Kindheit sind überdeutlich: „In Deutschland wächst man auf und hat alles. Das Aufwachsen hier ist ein beständiger Kampf.“ In der Wohnung bemerkte er, wie die Kinder alles miteinander teilen, von Kleidung bis zu Handys. „Es macht mich stolz. Es ist fantastisch für sie, auf diese Weise zu lernen, und es ist für mich unglaublich schön, das zu sehen.“

Die Verständigung untereinander war ein weiteres Hindernis, bedingt durch Cornis gebrochenes Englisch und den Umstand, dass die meisten Kinder nur Afrikaans sprechen. „Aber draußen mit einem Ball spielen ist genauso international wie lachen“, merkt er an.

Bei seiner Arbeit unterstützt er hauptsächlich die Bethesda-Projektmanagerin, Marzanne Cillie, indem er hilft, Projekte zu organisieren, und von Ort zu Ort zu fahren, um Spenden einzusammeln. Gelegentlich hilft er auch im Second-Hand-Laden und in der Hausmeisterei, wo er nach eigener Aussage schon viel dazugelernt hat.

„Corni ist ein aktives Mitglied in unserem Mitarbeiterteam und hat während seines Freiwilligendienstes schon zu vielen Projekten beigetragen“, sagt Marzanne. „Er hat es geschafft, besondere und einzigartige Beziehungen zu Kindern, Patienten und Mitarbeitern gleichermaßen aufzubauen. Außerdem ist sein Beitrag in Form von Input, Aktivitäten und seiner Vorbildfunktion für unsere Kinder von großer Bedeutung. Durch ihn haben wir viel über Demut und Akzeptanz gelernt, was wir ihm nie vergessen werden.“

Als er Anfang November seinen 20. Geburtstag feierte, erhielt er Glückwunschkarten von den jüngeren Kindern. „Das ging direkt ins Herz“, sagt er offensichtlich gerührt. Ein weiterer Moment, der ihn sehr berührte, war, als ein fünfjähriges Mädchen sah, dass er keinen Keks bekommen hatte, und ihren mit ihm geteilt hat. „Das war einer der beeindruckendsten Momente. Ich kann dieses Gefühl gar nicht erklären. Diese kleinen Momente haben sich hier für immer eingebrannt“, sagt er auf seinen Kopf deutend.

Jeden Tag hilft Corni, die Kinder in Bethesdas Schulbus zu betreuen, die zur Schule abgeholt wurden. „Die Fahrt nach Thembalethu war etwas völlig Neues für mich. Wir haben in Deutschland keine „Townships“ (besondere Siedlungsgebiete in Südafrika für Schwarze, die das Ausmaß einer Großstadt annehmen können, wobei die Menschen gezwungen sind, unter extrem schlechten Bedingungen zu leben). Alles, was ich hier sehe, prägt sich mir als ein neues Bild ein.“

Foto: GF
Corni liebt es, mit den Kindern von „Wikkelwurms“ zu spielen

Und so hat Corni aus Langeweile angefangen, Fotos vom Schulbus aus zu machen, während er auf seinen täglichen Touren nach Thembalethu, Parkdene, Borcherds und zu anderen Orten auf die Kinder wartete. „Die Dinge, die man schon gar nicht mehr wahrnimmt, sind es, was ich gerne fotografiere“, sagt er. Obwohl er nur eine einfache Kompaktkamera besitzt, hat er bereits eine erstaunliche Anzahl bemerkenswerter Fotos gemacht.

Beim Durchblättern der Bilder auf der Kamera ist er ganz bewegt – die meisten Bilder sind nicht gestellt, sondern gestohlene Momente, geprägt von schöner Komposition und Beleuchtung. Und inspiriert von dieser zufälligen Entdeckung hat Corni schließlich beschlossen, was er studieren möchte: Fotografie.

Die Wahrnehmung Südafrikas

Corni zögert, negativ über Südafrika zu sprechen, aber er sagt, je länger er hier lebt, desto mehr erfährt er über das Land und seine Menschen. „Die Menschen hier sind stolz auf ihr Land und feiern es in jeder Hinsicht.“ Trotzdem sagt er, dass er das Gefühl hat, die Menschen kümmern sich nicht genügend umeinander. Ihm ist aber auch bewusst geworden, dass sich die Prioritäten der Menschen hier aufgrund ihrer Situation unterscheiden: Wo es für die einen vielleicht Liebe ist, ist es Geld oder ein Auto für andere. Trotz dieser Unterschiede ist Corni der Meinung, dass es wichtig ist zu kommunizieren. „Man muss versuchen, die Situation, die einen bedrückt, mit den Augen der anderen Person zu sehen. Ich würde niemals urteilen, ohne die andere Seite zu kennen“, sagt er.

Corni spricht über eines seiner T-Shirts mit der Aufschrift „Unfuck the world“ (vulgäre und drastische Form für „die Suppe [Scheiße] auslöffeln, die mir/uns andere einbrockt haben“) und wie das zu einem starken Teil seinen moralischen Standpunkt andeutet. „Wenn jeder jeden Tag nur ein bisschen tun würde. Ein Beispiel: Die Leute essen einen Schokoriegel und lassen dann einfach das Papier auf den Boden fallen. Wenn jeder ein bisschen mehr nachdenken würde, wäre die Welt ein besserer Ort. Ich weiß, es gibt wichtigere Dinge, über die man nachdenken könnte, aber es wäre ein Anfang.“

Eines der vielen Bilder, die Corni in Borcherds gemacht hat

Persönliches Wachstum

Corni ist für sein Alter unglaublich reflektierend und selbstkritisch. Den Mitarbeitern in Bethesda graut es schon vor dem Tag, an dem er gehen muss. „Corni kam als ein Fremder nach Bethesda und wird uns als ein lebenslanger Freund und Bruder verlassen. Er ist eine positive, motivierte Person mit einer einzigartigen Lebenseinstellung, die ausgereift ist und weit darüber hinaus geht, was wir normalerweise von einem Zwanzigjährigen erwarten “, sagt Marzanne. „Er wird uns fehlen, wenn er uns im März verlässt.“

Aber Corni wird mit schönen Erinnerungen und einer Fülle von Lektionen fürs Leben zurückfahren. „Seit ich hier bin, habe ich so viel über mich gelernt, was ich nicht in Deutschland hätte lernen können. Ich habe gelernt, wie man alleine und ohne Geld leben kann. Ich Deutschland habe ich Geld für schwachsinniges Zeug ausgegeben. All die Dinge, die man hier über sich selbst lernt, kann man in keinem Buch lesen. Kein Geld der Welt könnte das bezahlen.“


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