Das klingt erst mal unvorstellbar. Ein halbes Jahr weg von zu Hause, der Familie und den Freunden. Fremde Menschen, Kulturen und andere Sitten erwarten einen. Mein Traum war es schon immer nach dem Abitur für ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen. Möglichst weit weg, denn man will ja was Neues kennen lernen.
Am 13. September 2013 ging es für mich los nach Peru. In Cusco angekommen, wurde ich vom Flughafen abgeholt und zu der Studentenresidenz gefahren, die nun für 4 1⁄2 Monate mein zu Hause werden sollte. Unsere peruanische „Mama“ Horti hat mich sehr herzlich empfangen und mir alles gezeigt. Damit ich den Höhenunterschied gut vertragen würde, hat sie mir geraten, mich erst mal hinzulegen. Nachmittags habe ich dann meine 2 Mitbewohnerinnen kennen gelernt. Meine Zimmerpartnerin war zu der Zeit gerade auf dem Machu Picchu. Ich habe mich gut mit den Mädels verstanden und mit der Zeit sind wir richtig zusammen gewachsen, auch wenn immer mal neue Leute zu uns ins Haus gekommen und andere gegangen sind. Es war immer was los und man hat viele nette Leute kennen gelernt. Unser Haus bestand aus 3 Schlafzimmern, 2 Bädern, einer Küche und einem Wohn- und Essbereich. Insgesamt war es sehr gemütlich und sauber, nur kalt war es oft, da die Peruaner keine Heizungen kennen. Viel Tee, warme Socken und eine Decke haben da aber gut geholfen.
Nach dem Wochenende fing dann mein Sprachkurs an. Insgesamt war ich 4 Wochen in der Sprachschule. Schnell hat man seine Mitschüler kennen gelernt und Freundschaften geschlossen. Meist hatte man den Unterricht in 2er bis 4er Gruppen. Abends waren wir dann gemeinsam unterwegs oder haben uns mittags in der Stadt getroffen. Auch die Schule hat Aktivitäten angeboten und oft waren wir mittwochs gemeinsam in der Salsa-Kurs. Einige haben in dem Haus neben mir gewohnt, sodass wir manchmal zusammen gekocht oder Filme geschaut haben.
Auch der Unterricht hat meistens viel Spaß gemacht. Es wurde mit unterschiedlichen Methoden gearbeitet und vor allem viel geredet, sodass man sich schnell an die fremde Sprach gewöhnt hat. Die Lehrer waren sehr nett und haben sich gut um einen gekümmert.
Im Oktober begann dann mein Projekt im Kindergarten. Ich hatte das Glück, mit einer meiner Mitschülerinnen zusammen zu arbeiten, was viel Spaß gemacht hat. Die Lehrerin hat uns sehr herzlich aufgenommen und auch die Kinder waren sehr offen und liebevoll zu uns. Unsere Aufgabe war es, der Lehrerin beim Unterricht zu helfen, mit den Kleinen zu spielen, sie bei kleinen Ausflügen zu begleiten und noch vieles mehr. Beispielsweise haben meine Freundin und ich Spenden gesammelt und davon unter anderem Zahnbürsten für die Kinder gekauft. So oft wie möglich haben wir dann mit den Kindern die Zähne geputzt, denn viele können das zu Hause aus Geldmangel nicht machen. Manche von ihnen wussten nicht wie es geht und wir mussten es ihnen erst zeigen.
Zu Halloween, Geburtstagen und Weihnachten haben wir kleine Feiern mit Torte, tanzen, Pfannkuchen, Gesichtsbemalung und Inca Kola gemacht. Die darf in Peru nie fehlen!
Einmal die Woche hatten wir ein Freiwilligentreffen in der Sprachschule mit Horti. Wir haben uns gegenseitig von unseren Projekten erzählt und Anregungen für Spiele und Bastelarbeiten für die Kinder bekommen.
Trotz der Arbeit war es aber auch möglich, das Land zu bereisen und neue Städte kennen zu lernen. Ich habe Wochenendtrips mit meinen Mitbewohnern ins Valle Sagrado und nach Arequipa gemacht. Für größere Touren, wie auf den Machu Picchu, konnte man sich auch ein paar Tage zusätzlich frei nehmen. Auf den Machu Picchu habe ich eine 5-Tages-Tour (Salkantay-Trek) mit einer Freundin aus der Sprachschule gemacht. Die Landschaft Perus ist sehr beeindruckend und vielfältig und es lohnt sich sehr, so viel wie möglich von ihr zu erkunden.

Über Weihnachten war es dann etwas ruhiger in Cusco. Nur meine Zimmerpartnerin und ich waren noch im Haus und ein paar unserer Freunde in peruanischen Familien. Wir haben uns einen gemütlichen Abend mit Plätzchen und Glühwein gemacht und am nächsten Tag Filme mit den anderen geschaut. Die hatten den Weihnachtsabend natürlich in ihrer Gastfamilie verbracht. Am Abend sind wir dann alle gemeinsam auf den Plaza de Armas (Hauptplatz) gegangen. Der ganze Platz war mit Menschen bedeckt. Es gab eine Band und einen großen Countdown. Um Mitternacht hat man Trauben gegessen, jeden umarmt, der in seiner Nähe stand und ausgiebig getanzt.
Zwischen den Jahren hatten wir frei. 2 Freundinnen und ich haben die Zeit genutzt und sind in den Dschungel gefahren. Wir haben dort viel erlebt und sogar Affen und Kaimane gesehen. Für Silvester waren wir dann natürlich wieder in der Stadt. Schon Tage vorher konnte man überall gelbe Sachen kaufen, die einem im neuen Jahr Glück bringen sollen.
Im neuen Jahr habe ich dann ein neues Projekt angefangen, da der Kindergarten Sommerferien hatte. Diesmal war ich an einer Schule. Wir haben für die Kinder ein Ferienprogramm angeboten, um sie von der Straße zu holen. Wir waren vier Freiwillige und eine Lehrerin. Jeder von uns hat etwas anderes angeboten: Sport, basteln, englisch, malen, Schreiben lernen... Die Kinder wurden in 3 Altersgruppen aufgeteilt und hatten dann täglich 2 verschiedene Gruppen und eine Stunde Sport. Mir hat die Arbeit viel Spaß gemacht, die Kinder sind auf einen zugegangen und haben sich mit uns unterhalten. In diesem Projekt war ich 4 Wochen.
Danach habe ich mich entschieden noch etwas zu reisen. Zu viert sind wir in die Wüste und nach Lima gefahren und haben unsere anderen Freunde dann schließlich am Strand getroffen, wo wir noch etwas Urlaub gemacht haben.
Die letzten 2 Wochen hat mich meine Familie besucht. Zusammen sind wir dann zum Titicaca-See gefahren, das war sehr schön und beeindruckend.
Das halbe Jahr war eine unvergessliche Zeit, in der ich viele neue Erfahrungen gemacht und neue Menschen kennen gelernt habe. Auch wenn ich mehr Kontakt zu den anderen Freiwilligen als zu Peruanern hatte, waren auch diese immer sehr nett und hilfsbereit. Es ist einfach und günstig zu reisen und die Arbeit mit den Kindern war toll, weil diese keinerlei Scheu vor einem zeigten und sehr süß waren. Cusco ist eine tolle Stadt für den Freiwilligendienst. Sie ist nicht zu groß, es gibt viele Touristen, die Leute sind an Ausländer gewohnt und man muss keine Angst haben ausgeraubt zu werden. Sie ist sehr schön und es gibt viele Museen und alte Gebäude der Inka und Spanier zu sehen. Außerdem kann man von hier die meisten Sehenswürdigkeiten gut erreichen. Mit dem Bus kommt man über Nacht gut nach Arequipa (Colca-Canyon) und Puno (Titicaca-See). Und auch der Dschungel und die Wüste sind nicht allzu weit entfernt.
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