Meine Entscheidung als Freiwillige für sieben Wochen im Ausland zu arbeiten habe ich relativ spontan getroffen. Nach einiger Internetrecherche stand schnell fest, dass ich diese Reise mit Auszeit weltweit unternehmen werde. Nicht nur, dass mir die sonst seltene Kombination aus Sprachkurs und Projektarbeit gut gefallen hat; auch die Möglichkeit einer spontanen, kurzfristigen Organisation war ausschlaggebend für diese Entscheidung. Durch simplen Emailkontakt und einige kurze Telefonate wurde die Reise innerhalb weniger Wochen geplant. Auch, dass ich aufgrund einer Katzenallergie bereits im Vorhinein die Gastfamilie wechseln musste, war kein Problem.
In meiner peruanischen Gastfamilie habe ich mich wahnsinnig wohlgefühlt. Ich habe zusammen mit meiner Gastmama und zwei weiteren Studentinnen in einer Wohnung gelebt. Der Vater war aufgrund seiner Arbeit maximal am Wochenende zuhause. Fast täglich kamen aber der älteste Sohn, dessen Frau und seine Tochter (4) zum Mittagessen vorbei. Insgesamt war die Familie unglaublich herzlich, sodass ich mich von der ersten Minute sicher und aufgehoben gefühlt habe. Generell würde ich sagen, dass die Verbindung, die sich zwischen einem selbst und der Gastfamilie entwickelt, entscheidend von dem eigenen Verhalten abhängt. Durch regelmäßige Gespräche und kommunikativen Austausch hat sich meine peruanische Mama zu einer Freundin, Beraterin und meiner Familie entwickelt und wesentlich dazu beigetragen, dass ich mich in Peru wie zuhause gefühlt habe.
Nach zwei Wochen Sprachkurs, die in meinem Fall lediglich der Auffrischung dienten, habe ich fünf Wochen in Projekten gearbeitet. Angefangen habe ich in einem Projekt etwas außerhalb der Stadt, dass sich Mantay nennt. Es handelt sich dabei um ein Haus, in dem junge Mütter im Alter von 12 bis 18 Jahren mit ihren Kindern leben. Ich habe dort vor allem mit den 3 bis 5-jährigen zu tun gehabt. Die meisten dieser Kinder sind recht schwierig und oftmals aggressiv. Nachdem ich in meiner zweiten Woche Projektarbeit ein zweites Projekt zusätzlich angefangen habe, habe ich in der dritten Woche beschlossen, dass dies vor allem psychisch eine zu große Belastung darstellt. Daher habe ich in den letzten 3 Wochen ausschließlich morgens in einem kleinen Kindergarten mit 17 Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren gearbeitet. Die Arbeit hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, da ich mich nicht nur mit den Kindern, sondern auch mit der Lehrerin sehr gut verstanden habe.

Die schönsten Momente in meinem Projekt – neben den alltäglichen Erlebnissen – haben mir die letzten beiden Wochen in Peru beschert. Meine Familie und Freunde haben beschlossen etwas Geld zu spenden, sodass wir dem Kindergarten neue Möbel und jedem Kind ein Weihnachtsgeschenk kaufen konnten. Die Gesichter der Lehrerin und der Kinder als die Sachen eintrafen waren jeden Cent wert.
Einen Kulturschock habe ich in Peru nur bedingt erlebt. Selbstverständlich ist das Land in keiner Weise mit Deutschland zu vergleichen. Zweijährige die alleine auf der Straße spielen, tägliche Angriffe von Straßenhunden, Mütter oder Väter, die ihre eigenen Kinder schlagen - all das hat mich ohne Zweifel psychisch beschäftigt und in gewisser Weise schockiert. Dennoch kann man das nicht als „typisch peruanisch“ bezeichnen; man findet solche sozialen Missstände auch in anderen Ländern, sogar in Deutschland. Ich war mir vor meiner Reise darüber im Klaren, dass die Projektarbeit in Peru sozusagen kein Zuckerschlecken werden würde. Dementsprechend hielt sich der Kulturschock in Grenzen. Nichtsdestotrotz muss ich gestehen, dass mein erster Eindruck beim Blick aus dem Flugzeugfenster weniger gut war und ich mich gefragt habe, wie bzw. ob ich sieben Wochen dort leben könnte… Durch die nette Familie, die Unterstützung durch Freunde und auch mit Hilfe der Sprachschule habe ich mich sehr schnell eingelebt, sodass auch Heimweh nur in den ersten Tagen ein Thema war. Das war vor allem bedingt durch die Höhenkrankheit, von der laut Hören-Sagen überwiegend Europäer betroffen sind, wenn sie nach Peru kommen. Diese hat sich aber nach zwei Tagen Bettruhe schnell gelegt.
Durch meine Projekte blieb unter der Woche kaum Zeit zum Reisen zumal sich viele Ausflüge nur lohnen, wenn man zwei Tage zur Verfügung hat. Entsprechend habe ich unter der Woche sehr viel mit meinen Freunden unternommen, die ich überwiegend in der Sprachschule kennengelernt habe. Cusco bietet viele Möglichkeiten zum einkaufen, essen gehen, für Museumsbesuche etc. Da es sich um eine sehr touristische Stadt handelt, ist fast für jeden etwas dabei. Besonders gefallen haben mir die Liveauftritte u.a. peruanischer Bands in diversen Clubs oder Restaurant wie z.B. der „Muse“. Ein sich wirklich lohnender, relativ teurer Ausflug ist der in das Schokoladenmuseum der Stadt, wo man nicht nur vieles über Kakao und seine Weiterverarbeitung erfährt, sondern wo man selbst Schokolade nach dem eigenen Gusto herstellen kann.

Außerhalb von Cusco sind natürlich der Machu Picchu und der Titicacasee ein absolutes Muss wenn man in Peru ist. Obwohl die Ausflüge nicht ganz billig sind, empfehle ich unbedingt diese mit einer vertrauenswürdigen Reiseagentur zu unternehmen. Horrorstories wie geklaute Geldbörsen und Reisepässe sind weniger wünschenswert. Zum Machu Picchu möchte ich außerdem anmerken, dass sehr viele gerne den Wayna Picchu besteigen würden. Ich selber war nur auf dem Berg, dem „montana“ und muss sagen, dass sich der sehr fordernde Anstieg mehr als gelohnt hat. Die Aussicht ist gigantisch und vor dem Hintergrund dass dieser Berg höher als der Wayna Picchu ist, sicherlich mindestens genauso atemberaubend. Also nicht traurig sein, wenn ihr nicht bei den wenigen Personen dabei seid, die täglich den Wayna Picchu besteigen dürfen ;-)

Eine etwas untypische Reise haben Freunde und ich nach Quillabamba in den Dschungel unternommen. In der Stadt selber kann man wirklich toll feiern gehen, im Dschungel hingegen sind der Zoo und zwei wahnsinnig tolle Wasserfälle ein absolutes Muss. In einem der beiden sind wir sogar geschwommen, was sicherlich eines der unvergesslichsten Ereignisse in meinem Leben war. Die Energie, die von diesem Platz ausgeht, ist unbeschreiblich. Leider sind der Zoo und die Wasserfälle nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, sodass dahingehend etwas Recherche gefordert ist.

Abschließend zu meinem Auslandsaufenthalt in Peru kann ich sagen, dass ich vielen netten Menschen begegnet bin – die Peruaner sind ein sehr herzliches Völkchen, die jeden mit offenen Armen empfangen, der es möchte. Spanischkenntnisse sind meiner Meinung nach wirklich hilfreich und ich würde aufgrund der unterschiedlichen Eingliederungsmöglichkeiten empfehlen, nicht dort hinzureisen, wenn man kein Wort spanisch beherrscht.
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