Ich habe mich ziemlich kurzfristig für eine Reise nach Kenia entschieden. So meldete ich mich erst 4 Wochen vor der Abreise bei Auszeit Weltweit. Dort wurde ich super beraten und erhielt schon 2 Tage später meine Zusage für das Kenia Wildlife Sanctuary Projekt in Lumo. Jetzt fehlte nur noch mein Flug. Ich entschied mich für die billigste Variante, die Äthiopien Airlines. Am Anfang war ich bei dieser Airline noch etwas skeptisch, aber ich war total überrascht und zufrieden, als ich in einem nagelneuen Boeing Dreamliner saß. Die Airline ist echt zu empfehlen! Auch danach ging wieder alles super schnell. Ich erhielt meine gesamten Projektunterlagen innerhalb weniger Tage. So hatte ich noch etwas Zeit mich auf meine Reise vorzubereiten. Ich war auch noch beim Arzt und habe mir Malariaprophylaxe verschreiben lassen. Ob das wirklich nötig war, weiß ich nicht. Ich hatte keinen einzigen Stich ;-)
Als ich in Nairobi die Flughafenhalle verlassen habe, stand draußen schon Patrick und wartete auf mich. Ein echt witziger und sympathischer Typ. Wir haben uns gleich gut verstanden und hatten auf der Fahrt nach Nairobi viel zu lachen. Auf dem Weg hatten wir eine Reifenpanne und wir wechselten ihn am Straßenrand mitten in der City. Gleich mein erstes Kontrastprogramm zu Deutschland ;-)
Er fuhr mich dann direkt ins Hotel, da es schon zu spät für die Ausflüge in Nairobi war. Das Hotel entsprach natürlich nicht dem deutschen Standard, aber es war absolut okay und ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Den Ausflug zum Giraffen Center und der Elefanten Auffangstation machten wir dann am nächsten Tag, wo ich dann die ersten Kontakte zu Afrikas Tierwelt hatte.
Aber auch die Stadt Nairobi an sich ist sehr interessant. Ein lautes und buntes Treiben auf den Straßen machte den Kulturschock perfekt. Zwischen Autos drängen sich auch Eselskarren oder Menschen mit Kühen vor sich durch die Hauptstraßen. Ein echt interessanter Anblick ;-)
An Tag 3 ging es dann morgens mit dem Bus los nach Lumo. Patrick hatte das Busfahrticket schon am Tag zuvor besorgt und er setzte mich nur noch in den richtigen Bus. Er hat sich wirklich sehr um mich gekümmert und war immer überpünktlich im Hotel um mich abzuholen.
Ab jetzt begann dann mein eigentlicher Aufenthalt im Projekt. Und vorab möchte ich sagen, dass es überwältigend war und ich jede Sekunde genossen habe. Die Unterkunft war zwar echt einfach, aber viel sauberer als erwartet. Für mich war es auch wichtig mal zu erleben wie es sich unter einfachen Verhältnissen und fernab von unserem bekannten Luxus lebt. Ich war sehr überrascht wie schnell man sich dran gewöhnt, dass warmes Wasser nicht aus der Leitung kommt sondern erst über der Flamme warm gemacht werden muss oder dass Strom nicht allgegenwärtig vorhanden ist. Über eine normale Toilette mit Spülung war ich dennoch froh ;-)
Auch was das Essen angeht war ich absolut positiv überrascht. Jeden Morgen machte mir Yasin Omelette zum Frühstück und ab und zu gab es sogar Pfannkuchen. Auch die anderen Mahlzeiten waren sehr abwechslungsreich und haben immer hammer geschmeckt. Manchmal habe ich auch bei der Zubereitung geholfen.
Jeder Tag begann immer mit dem Frühstück und direkt danach machte ich mich mit den Rangern auf den Weg in den Busch. Entweder waren wir mit dem Auto unterwegs oder zu Fuß. Und hier bekam ich wirklich alles geboten was man von der Landschaft und Tierwelt in Afrika erwartet. Die unglaublich weite Sicht bis nach Tansania und auf den Kilimanjaro versetzte mich immer wieder aufs Neue in Staunen.
Von großen Elefanten - sowie Zebraherden über Giraffen, Löwen bis hin zu Kobras und anderen Schlangen bekam ich alles zu sehen.
Auf Grund der Schlangen war ich froh mir doch noch hohe Stiefel gekauft zu haben. Bei diesen Ausfahrten lernte ich viel über die Tierwelt und das Zusammenleben mit den angrenzenden Dörfern und welche Schwierigkeiten sich dadurch ergeben. An manchen Tagen geschah nichts „Außergewöhnliches“ und ich konnte die Safari voll und ganz genießen. Aber wir fanden ab und an auch Antilopenfallen die wir entfernen mussten oder erwischten Leute die illegalerweise Bäume im Naturschutzgebiet fällten um Holzkohle zu machen. Auch gelegte Feuer, die die Wildtiere von den knappen Wasserressourcen fernhalten sollten galt es wieder zu löschen, was einmal auch in einen richtigen Buschbrand ausartete.
Dann ging es zurück zum Mittagessen und der anschließenden Siesta ;-) Mittags mussten an manchen Tagen frisch gepflanzte Bäume gegossen werden oder wir mussten Wasser von einem Bohrloch in einigen Kilometern Entfernung holen. Aber es gab nicht jeden Mittag etwas zu tun und so vertrieb ich mir die Zeit mit Lesen oder Karten spielen mit den anwesenden Studenten aus Kenia. Oder wir schlugen Pflanzen und Tiere in ihren Schulbüchern nach. Aber nach ein paar Tagen war es mir mittags leider etwas langweilig, da mir auch langsam der Lesestoff ausging. Als ich das aber meinem zuständigen Betreuer Mikel sagte, kümmerte er sich sofort darum, dass mir von da an immer Bescheid gegeben wurde, wenn eine Fahrt in die anliegenden Dörfer anstand. So hatte ich das Glück auch Leute innerhalb der anliegenden Dörfer kennen zu lernen. Sei es beim Einkaufen oder bei Besuchen von den ungewöhnlichsten Bars die ich bis dahin gesehen habe. Hierbei habe ich viel Zeit mit Mikel verbracht, mit dem ich mich super verstanden habe und viel Spaß hatte und auch bis heute noch Kontakt halte. Aber auch alle anderen Camp-Bewohner waren sehr nett und wirklich darauf aus mir etwas beizubringen und mir einen schönen Aufenthalt zu bescheren. Nach dem Abendessen verbrachte ich meistens noch etwas Zeit am Lagerfeuer bei einem oder mehreren Tuskar (Bier) unter einem meist atemberaubend klaren Sternenhimmel, der aufgrund von null Lichtverschmutzung viel gewaltiger aussieht als bei uns in Deutschland. Oder ich verbrachte den Abend mit den Rangern im kleinen Camp-Shop wo es auch Süßigkeiten, Limo, Zigaretten Bier usw. zu kaufen gab.
An den Wochenenden waren die Patrouillengänge nicht so ausführlich wie unter der Woche, daher war Eigeninitiative gefragt um die Freizeit sinnvoll zu nutzen. Ich hatte den Wunsch einen der anliegenden Berge zu besteigen. Also kümmerte sich der Manager sofort darum, dass einer der Ranger der sich in den Bergen auskennt mit mir und den Studenten eine Wanderrung unternimmt. So starten wir Frühmorgens, um noch bei kühleren Temperaturen den Aufstieg zu schaffen. Bei jedem zurückgelegten Höhenmeter wurde die Vegetation immer grüner und grüner und so bekam ich nochmal einen ganz anderen Eindruck von der Pflanzenwelt in Kenia. Auf einem Bergrücken erreichten wir auch ein kleines Farmerdorf, wo die Einwohner ziemlich überrascht waren einen muzungu (Weißer/Europäer) in ihrem Dorf zu sehen. Als uns auf dem Weg durch das Dorf eine ganze Kinderschar hinterher rannte und mir Grüße zuriefen und mir die Hand geben wollte war das echt ein überwältigendes Erlebnis, welches ich nie wieder vergessen werde.
An einem anderen Wochenende waren wir auf den Spuren der Geschichte des ersten Weltkriegs unterwegs. Da genau in Lumo ein großes Schlachtfeld zwischen den Deutschen und den Briten im ersten Weltkrieg war, kannten sich die Ranger sehr gut aus. So konnte ich beim begehen der Schützengräben auch noch was von ihnen über meine Geschichte lernen ;-)
Zum Abschied schmiss ich noch eine Abschiedsparty mit Musik, Getränken und Grillen, wo wir noch bis spät in die Nacht zusammen saßen und feierten. Das machte den Abschied natürlich noch schwerer, aber es war auch noch eine weitere Erfahrung die ich nicht vergessen werde.
In meiner Zeit in Kenia konnte ich viel über die Menschen, sowie Tiere im Land lernen. Natürlich ist die Armut allgegenwärtig und viele Menschen sind auf Hilfe von anderen angewiesen. Dennoch habe ich die Kenianer als sehr stolzes und fröhliches Volk erlebt. Und wenn jemand Hilfe brauchte, wie z.B. bei einer Autopanne, gab es einfach niemanden der einfach vorbei gefahren ist, sondern es wird sofort angehalten und geholfen. Das hat mich sehr beeindruckt. Auch dass Menschen die selber so wenig Geld verdienen sich so für den Naturschutz engagieren finde ich der Wahnsinn. Die Fröhlichkeit, Lockerheit, aber auch Einfachheit haben mich schwer beeindruckt und ich hoffe, dass ich mir in Deutschland noch lange eine Scheibe von deren Mentalität abschneiden kann.
Ich bin sehr froh diesen Trip gemacht zu haben, er war jeden Cent wert!
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