Dieser Moment, wenn du dich am Flughafen von deinen Liebsten wegdrehst und dich erstmal fragst: „Was mach‘ ich hier eigentlich?“ So ging es mir.
Das erste Mal allein weg, das erste Mal richtig weit weg, in ein fremdes Land mit fremder Kultur – nicht mal einen Reiseführer hatte ich. Aber genau das braucht der Mensch oftmals: ins kalte Wasser springen, offener werden, eine Herausforderung annehmen.
Der Flug war top (ThaiAirways ist wirklich zu empfehlen!) und als ich ankam, war es zunächst laut: gefühlte 1000 Reiseunternehmen, die auf die Urlauber gewartet haben und nochmal gefühlte 3000 Taxifahrer, die dich sonst wohin fahren und dir gleich deinen Koffer abnehmen wollen. Erstmal überfordert! Aber als ich dann bei der Info nach meiner Organisation gefragt hatte (vor lauter Aufregung hatte ich das Schild mit meinem Namen nicht gesehen) und ein freundlicher Balinese mich zu zwei anderen deutschen Mädels (die für die nächsten 8 Wochen meine zweite grandiose Familie wurden) und einer Französin gebracht hatte, fühlte ich mich gleich ein Stück wohler.
Bali ist chaotisch: auf ein Auto kommen locker 100 Motorroller, an der Straße kannst du dein Benzin in Absolut-Wodkaflaschen kaufen und schneller als 50 km/h kann man nicht fahren, weil immer mal eine Balinesin mit einem riesigen Korb auf dem Kopf über die Straße läuft oder sich jemand in den Verkehr drängt. Aber es funktioniert – und so betrachtete ich fasziniert und erschöpft dieses ganz andere Land auf der anderen Seite der Welt auf der Fahrt zu unserem Freiwilligenhaus.
So sahen meine Autofahrten meist aus: Wege, gesäumt von Palmen, typisch balinesischen Häusern und die unvergleichlichen Reisterrassen!
In Penestanan angekommen (der Teil von Ubud, wo sich die Freiwilligenhäuser befinden), fühlte ich mich sofort wohl im Freiwilligenhaus: im hinteren Bereich eines balinesischen Grundstücks gelegen, wodurch man immer Kontakt zu den Einheimischen hatte, auf 3 Stöcke verteilt und jedes Zimmer mit eigener Terrasse/Balkon und einem eigenen Bad, wurde mein Bambusbett trotz durchgelegener Matratze und Instabilität – woran man sich wirklich schnell und gern gewöhnt – schon nach einer Woche zu meinem neuen Zuhause und ich freute mich nach jedem Wochenendtrip drauf! Zur Unterkunft kann ich so viel sagen bzw. raten: es ist natürlich einfach! Aber schraubt eure Ansprüche runter und ihr werdet auch ein viel einfacherer Mensch.
Was Moskitonetze angeht: Ich hatte keines, ein bisschen Mückenspray (manchmal nicht mal das) reichte. Das Essen kann sehr eintönig sein. Aber in naher Umgebung gibt es zwei großartige Cafés (Kopi Desa und Café Vespa), in denen man sich mal ein anderes Essen gönnen kann und außerdem könnt ihr in zwei zur Verfügung gestellten Kühlschränken euer eigenes Essen lagern; es gibt kleine Läden in der gleichen Straße und einen großen Supermarkt einen kurzen Fußmarsch entfernt. Vom Obstangebot will ich gar nicht erst anfangen! Probiert ALLES. Und saugt den Geschmack auf – so gutes Obst werdet ihr lang nicht mehr essen! ☺
Pink Dragonfruit, Snakefruit, Jackfruit, Mangostan, Litschi, Papaya – endloses und unfassbar gutes und billiges Obst! Und oh Gott, probiert die Mangos!
Die Einführungswoche war toll: man lernte Ubud besser kennen, sah wunderschöne Orte in der Umgebung, nahm mehr am lokalen Leben teil, jeder der Coordinatoren ist unfassbar lieb und das wichtigste: schon die ersten Freundschaften entstehen, man lernt Volunteers aus der ganzen Welt kennen und plant bereits den ersten Wochenendtrip.
Einheimische Gerichte kochen, Batiken, Wandern in den Hügeln Ubuds und die frechen Affen im Monkey Forest – war alles top organisiert und es sind tolle Erfahrungen entstanden!
Nutzt die Wochenenden! Bali ist unglaublich schön, die Menschen unglaublich freundlich und die Kultur so faszinierend. Googlet nach unentdeckten Orten, nehmt die Pfade fernab von den beschilderten Touri-Wegen, geht auf einheimische Märkte und bestellt euch mit einer Verständigung per Hand und Fuß lokales Essen – es lohnt sich so! Nehmt euch eure Gruppe, verhandelt mit den Taxifahrern und fahrt an die schönsten Wasserfälle, Strände und Tempel, die ihr je sehen werdet.
Baden im Tegenungan Wasserfall, die beeindruckenden Klippen im Pura Uluwatu (Vorsicht, extrem freche Affen) und die berühmte Schaukel auf Gili Trawangan, die man auf fast jedem Bali-Urlaubsfoto sieht ;)
Von der Projektarbeit kann ich auch nur gutes berichten! Die Kinder im Kindergarten waren zuckersüß, die Betreuerinnen und auch die Eltern extrem freundlich, man war nie allein und hatte mit seinem Partner eigentlich freie Hand beim Unterricht – den man spielend, singend und mit den Kindern um die Wette kreischend gemeistert hat! Und wenn ihr euch gar nicht wohlfühlt: ihr könnt im Office immer nach einer anderen Stelle oder Hilfe fragen, gar kein Problem!
Ebenfalls war ich auf Nusa Penida (von uns nur noch Turtle Island genannt ;)) und habe die Arbeit dort geliebt. Mit Tieren arbeiten und Erfolge sehen macht nochmal mehr Spaß und dass an meinem Geburtstag sogar zwei Schildis in die Freiheit entlassen werden konnten, hat meinen Aufenthalt abgerundet. Jedoch ist Nusa Penida noch einfacher was die Unterkunft betrifft und ihr habt einige Stunden am Tag nichts zu tun; Taxis gibt es nicht, ihr müsst das mit den Coordinators ausmachen wenn ihr irgendwohin möchtet. Wenn ihr Ruhe und ein uriges Bali sucht, probiert es aus. Ich empfehle auf jeden Fall schnorcheln zu gehen und sich Broken Beach und Angel’s Billabong anzusehen – atemberaubend!
Auch die Special Wochen kann ich nur empfehlen: wer auf Yoga steht, sich 2x am Tag bewegen möchte und gern vor 6 aufsteht, der sollte die Yoga Week machen! Ich bin leider ein Langschläfer ;) Spaß gemacht hat es trotzdem und die Lehrer sind sehr lieb. Was ich super fand, war die Adventure Week. Ob ihr eine Radtour durch traumhafte Landschaften macht, mitten im tiefsten Dschungel Balis in einem Gummiboot den Ayung River hinunterfahrt oder morgens um 4 auf einen Vulkan wandert um den schönsten Sonnenaufgang eures Lebens zu sehen – ihr macht in dieser Woche unvergessliche Sachen!
Ein letzter Tipp: wenn ihr allein reisen wollt und komplett auf euch allein gestellt sein wollt, ist ein betreuter Freiwilligendienst nicht das richtige. Euch wird trotzdem viel abgenommen und ihr seid meist ständig unter Landsleuten. Aber ich kann hiervon nur positives berichten!
Zum Schluss bleibt mir nur eins: DANKE sagen! Danke an Auszeit-weltweit für die Ermöglichung eines unbeschreiblichen Abenteuers und ganz besonders an Laura, die jede dämliche Frage beantwortet hat und sich durch den ständigen E-Mail Kontakt schon wie eine Freundin angefühlt hat.
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Wir haben eine tolle Aktion für euch!🎉🎉🎉
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Gültig für das Programm inkl. 1 Übernachtung in Kapstadt sowie inkl. Orientierungswoche in Kapstadt und für das Programm inkl. 1 Übernachtung in Windhoek sowie inkl. Einführungstage in Windhoek. Der Rabatt wird auf der Rechnung abgezogen.