10 Monate Costa Rica standen mir bevor. Da steigt man nicht einfach mal eben so ins Flugzeug und winkt seiner Familie... Ich muss sagen in dem Moment, als ich meine Freunde und Familie verlassen musste war für mich der absolute Horror, ich war mir sicher, dass war die falsche Entscheidung getroffen hatte. Dies hielt aber nicht lange und nachdem die letzten Tränchen getrocknet waren, war ich mir sicher – jetzt kommt etwas komplett neues, anderes und aufregendes. Mal eben in eine andere Welt reisen...
Die Erlebnisse die ich hier gemacht habe, egal ob sie schlecht waren, wie Probleme mit der Migration, Verständigungsprobleme oder „einfach nur“ Heimweh oder gut waren, wie die Arbeit und Begeisterung der Kinder, das viele Reisen, das Leben in der Familie oder einfach nur der Strand und das Meer, haben mich sicher geprägt und werde mir in meinem gesamten Leben immer weiterhelfen.
Am Anfang als ich hier ankam, dachte ich immer ich vermisse das Essen aus Deutschland, mein sauberes Zimmer, meine Familie meine Freunde, mal eben in die Stadt zu gehen und und und – also alles in allem eine endlose Liste ... Mittlerweile denke ich jeden Tag „was werde ich vermissen wenn ich zurück nach Deutschland komme“ und diese Liste wächst jeden Tag mehr. Bis auf die viele Schokolade und leckeren Kuchen schrumpft meine erste Liste immer mehr und die andere wächst und wächst und wächst.
Denn allein meine Familie hier hat meinen Auslandsaufenthalt immer lebenswert gemacht. Denn sie behandeln mich wie ihr eigenes Kind und sagen auch immer, dass ich genauso zur Familie gehöre. Ich denke ihnen verdanke ich die meisten Spanischkenntnisse die ich bis jetzt besitze. Sie haben so eine Geduld und absolute Erfahrung mit Freiwilligen und ihren Spanischkenntnissen, manchmal hatte ich sogar das Gefühl sie verstehen mich sogar ohne das ich ihnen sagen konnte was ich wollte.
Jede Familie hier hat ihren eigenen Charme, Lebensgewohnheiten, dennoch habe ich von keiner Familie etwas schlechtes gehört sondern viele Schwärmereien der Kochkünste einiger Ticas. Alles in allem sind die ganzen Familien liebenswert und symphytische, offene Menschen.
Mein langer Aufenthalt ermöglichte mir viel zu reisen. Mit meinem Bruder und einer anderen Freiwilligen reiste ich nach Panama, mit 2 noch anderen Freiwilligen bereisten wir die komplett andere Welt Kubas. Auch reisen durch mein neues Heimatland blieben nicht aus. Unsere letzte und ferne Reise ging in das urige Land Guatemala. All diese Reisen lernten mich auf meine eigenen Sachen zu achten, Geld einzukalkulieren und zeigten mir selbstständig zu handeln und die eigenen Wünsche und dazu passende Möglichkeiten zu planen. Ich würde sagen auch sie waren ein Teil meiner Entwicklung hier im Ausland. Vor allem wusste ich vor meinem Freiwilligendienst nicht, dass ich die Möglichkeit haben werde so viel zu reisen.
Ein weiterer Pluspunkt sind die Menschen, die man in so einer langen Zeit trifft, ob es sich da um Einheimische, andere Freiwillige oder Reisende handelt. Viele dieser Menschen sind interessant und haben schon viel erlebt in ihrem Leben. Ich denke, dass durch viele Gespräche und Gemeinsamkeiten Freundschaften fürs Leben entstehen. Genauso lernt man auf Menschen Rücksicht zu nehmen. Dies betrifft vor allem die Gastfamilien, aber auch andere Freiwillige mit welchen man gemeinsam arbeitet und ich viele Sachen organisieren muss.
Bei der Gastfamilie handelt es sich um eine andere Mentalität, in die ich mich aber sehr schnell eingewöhnt habe und sie auch lieben gelernt habe. Denn sie haben ein einfacheres und ärmeres Leben, jedoch sind sie glücklich und zufrieden. Denn es geht nicht darum, wer das neueste Handy oder die neuesten Klamotten hat. Jedenfalls kommt es für mich so rüber.
Einen Kulturschock hatte ich weniger durch das Essen, die Menschen, und mein kleines Häuschen, sondern eher durch das Wetter. Da ich im September, also in der totalen Regenzeit ankam. War es heiß und warm, aber trotzdem hat es regelmäßig – also so gut wie jede Nacht geregnet. Es gab also eine Luftfeuchtigkeit von gefühlten 93834859% Prozent, doch tatsächlich waren es 100%.
Aller Anfang ist schwer, natürlich habe ich mich nicht sofort wohlgefühlt. Ich würde sogar sagen, der komplette erste Monat war nicht leicht für mich. Es gab wenige Menschen mit denen ich mich unterhalten konnte, nach Samara konnten wir nicht, denn es war nicht möglich den Fluss zu überqueren und in meinem Ort kam erst nach 2 Wochen/ 4 Wochen weitere Freiwillige. Weswegen ich mich erstmals alleine zu Recht finden musste, aber auch das hatte Vorteile. Andere Freiwillige die später nach Esterones kamen, hatten es sehr viel einfacher. Denn ich war schon hier und kannte mich gut aus und konnte ihnen alles zeigen und so war für die Neueren das eingewöhnen viel leichter, als für mich.
Das hat natürlich Vorteile, aber auch Nachteile. Die ersten beiden Monate hat mir immer etwas gefehlt um hier vollkommen glücklich zu sein, doch ab dem dritten Monat, als gäbe es so einen „klick“ ging es mir besser und ich hatte, das Gefühl angekommen zu sein. Langsam befreundeten wir uns auch immer mehr mit Einheimischen, konnten nach Samara und ich war froh, wenn ich mal Langweile hatte. Bis ich mich nach ca. 3 bis 4 Monaten wirklich Zuhause fühlte.
Mit Esterones habe ich zum Arbeiten ein „Problemdorf“ getroffen. Denn der Lehrer ist nicht so offen für Freiwillige wie in den anderen umliegende Schulen. Es behandelt Eltern, Köchin und auch Freiwillige sehr distanziert und macht lieber sein eigenes Ding. Deswegen war es für mich die erste Zeit unmöglich in der Schule zu arbeiten. Wir eröffneten einen Kindergarten, der Anfangs sehr gut angenommen wurde, später aber kamen immer weniger Kinder, weswegen wir beschlossen, das Programm zu ändern und ein Nachmittagsprogramm zu wechseln. Dies war eine erfolgreiche Idee und die Kinder lieben unsere Spiele und die Nachmittage mit uns. Der Lehrer „taut“ langsam etwas auf und vermisst einen der Freiwilligen schon im Unterricht. Dies merkt man, jedoch würde er es nie laut zugeben.
Meine Arbeit in der Küche macht mir im Moment sehr viel Spaß. Ich helfe das Essen für die Kinder zuzubereiten und danach zu servieren. Die Köchin bräuchte nicht unbedingt eine Hilfe, aber dennoch genießt sie es nicht allein in der Küche zu stehen und den ein oder anderen Kulturaustausch mitzukommen, denn zu zweit ist es ja immer unterhaltsamer. Ich denke in diesen Schulen hier in Costa Rica findet sich immer Arbeit, es ist nicht leicht, denn die Costa Ricaner haben auch ihren Stolz, wenn dann ein Freiweilliger weißer, ohne akademischen Abschluss kommt und ihm seine Aufgaben abnimmt, bzw. sogar besser macht ist es natürlich nicht leicht für sie dies zu akzeptieren. Ein Studium in Deutschland ist mit einem in Costa Rica nicht zu vergleichen. Deshalb muss man sensibel und höflich auf die Menschen zugehen und ihnen zeigen, dass man helfen möchte und nicht ihren Platz einnehmen möchte. Mittlerweile haben wir es geschafft Freiwillige in der Schule, Küche und zur Förderung einzelner „Problemkinder“ einzusetzten.
Caro
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