Wo soll ich anfangen?
Die 3 Monate in der Hauptstadt Argentiniens waren vielseitig, aufregend und jeden Tag war etwas anderes los.
Ich hatte keine besonderen Vorkenntnisse was mein Spanisch anbelangt (Note 5 im Gymnasium) und war vorher noch nie in Südamerika aber trotzdem, vielleicht auch gerade deswegen, wollte ich in diesen Kontinent, vor allem aber in diese Stadt reinschnuppern.
Organisiert von Auszeit Weltweit wurde mir das auch sehr einfach gemacht. Von der Wohnung ( die man sich mit internationalen Volontären teilt ) bis zum Arbeitsplatz und der Ansprechpartner vor Ort war alles schon geklärt. Ich musste mich sozusagen nur noch ins Flugzeug setzen.
Dort angekommen, an einem heißen Januartag, holte mich ein Transferservice vom Flughafen, und setzte mich in meiner Wohnung, die wirklich sehr zentral gelegen ist, ab. Dort traf ich auf andere Volontäre, mit denen ich mich trotz 14stunden Flug sogleich ins Getümmel der Stadt stürzte, schon allein um die Supermärkte in der Gegend zu sondieren, denn ein Abendbrot brauchte ich ja auch.
Auf der Stelle verliebte ich mich in diese Stadt.
In der Hauptstraße Av. del Libertador, ca. eine Gehminute von unserem Wohnort entfernt, ist ständig etwas los: Demonstrationen, durch die Straßen hetzende Geschäftsmänner- und Frauen und ja, auch Männer die einem Hinterherpfeifen oder juchzen. Wir wurden uns unter den Volontären schnell einig, dass das ein nicht zu unterdrückender Reflex sein muss, ein Ausruf, aber sicher keine Beleidigung und auch nicht wirklich Ernstzunehmen.
Später im Gespräch mit Einheimischen wurde diese Ansicht auch unterstützt. Und auch als die Sonne in den Rasterförmig angelegten Einbahnstraßen zwischen den sechsstöckigen Altbauhäusern unterging, nahm das Brausen der Stadt und der 1001 Buslinien nicht ab.
Ich arbeitete in einem Kinderheim.
Hier erwartete mich eine andere Realität. Villa de Mayo ist ein verschlafenes Örtchen außerhalb Buenos Aires, in dem von 11 bis 15 Uhr noch Siesta gehalten wird. Die Kinder die ich zu betreuen hatte kamen aus sozial extrem schwachen Familien. Drogenmissbrauch, Gewalt und ein Leben auf der Straße hatten diese 2- 10 Jährigen schon miterlebt. Dementsprechend verhielten sie sich auch und meine Aufgabe war es ihnen andere Lösungsansätze als Gewalt und Wut zu zeigen. In der Einrichtung lebten 11 Kinder, ich passte aber vor allem auf zwei vierjährige Jungs auf, die wirklich keine Goldengel waren. Wer sich entscheidet mit Kindern aus zerrütteten Familienverhältnissen zu arbeiten, sollte sich auf Beleidigungen und Ungehorsam einstellen.
Es überraschte mich aber wie emsig die Kleinen sich entwickelten. Sie brachten sich alleine Radfahren bei und weinten nicht wenn sie sich mal wieder den gesamten Unterarm aufgeschürft hatten. Hier war mein Einsatzgebiet: Ihnen zeigen, dass sie sehr wohl weinen dürfen und dass jemand für sie da ist der sich für sie interessiert. Zuviel darf man hier aber nicht erwarten, frühkindliche Prägung ist stärker als ein Volontär, der mal eben für drei Monate drei mal die Woche vorbeikommt. Aber meine Devise ist: Steter Tropfen höhlt den Stein, auch wenn meine Arbeit nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, so hoffe ich doch auf meinen Nachfolger, der meiner Arbeit weiterführt. Die Betreuerin die meistens mit häuslichen Arbeiten wie Kochen (für 13- 15 Personen!) und Putzen genug Arbeit hatte, war sehr froh über meine Hilfe und stand mir auch immer mit Rat und Tat zur Seite.
Die Arbeitszeitenregelung war ziemlich locker. So konnte ich vorab mit der Chefin der Einrichtung meine Zeiten festlegen und wollte ich mal eine Busreise zu den Wasserfällen von Iguazu unternehmen, war ich darin vollkommen frei. Auch meine Schwester die zu Besuch kam, konnte ich ohne Weiteres mit zur Arbeit nehmen, Sie wurde sehr herzlich empfangen.
Bis heute habe ich noch mit vielen Argentiniern und anderen Volontären Kontakt. Ich teile mit ihnen einer meiner schönsten Zeiten in denen ich sowohl eine Menge Spaß hatte, als auch viel gelernt habe.
Mir ist jetzt eine gesamte Kultur näher!
Ich habe Tango getanzt, und zwar dort wo die Portenos hingehen, ich habe im Park gesessen und Matetee getrunken, ich kenne die Kunstwelt und die politischen Ansichten der Menschen dort.
Ach ja- und Spanisch kann ich auch.
Und das fließend.
Oder sagen wir lieber Castellano, denn so nennen die Argentinier ihr Spanisch.
Das alles hätte ich in meinem ollen Gymnasium nie gelernt.
Laura
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